30.08.2018

Küchenalltag – Start zum Basler Hotel-Schulhausroman

Diese Woche beginnt die neue Schulhausroman-Saison mit gleich drei Projekten in der Stadt Basel, genauer: an der Allgemeinen Gewerbeschule. Hier erste Texte einer Klasse von Küchen-Angestellten, gecoacht von der Schriftstellerin Daniela Dill.

Die SchülerInnen erzählen Geschichten aus ihrem Küchenalltag:

Eine Küchenkollegin, die hatte nie einen Freund. Eines Tages kam sie und erzählte von ihrem neuen Freund. Sie bluffte von ihm, wie toll der sei, dass er ein cooles Auto habe und so. Als wir in der Küche arbeiteten, klingelte ihr Telefon. Der Chef war nicht da und sie ging ran. Es war die Polizei. Sie musste auf den Polizeiposten. Ihr Freund hat in teuren Läden offenbar ihre Kreditkarte geleert.

 


Der Chef hat mal einen Küchenangestellten gebeten, vor Feierabend das Poulet-Brüstli aus dem TK (Tiefkühler) zu holen. Der hat es vergessen. Am nächsten Tag brauchte der Chef das Poulet-Brüstli. Der Angestellte holte es, es war natürlich immer noch tiefgefroren. Der Chef lief sofort rot an, seine Lippen zitterten und er schrie rum. Dann warf er das Poulet-Brüstli dem Angestellten nach, der die Küche verliess und nie wieder zurückkam.

 


Ich kam vom Ausgang und hatte Hunger. Aber in meiner Küche hatte ich nichts ausser Kartoffeln. Also kochte ich um 4 Uhr morgens Kartoffeln. Weil die so lange brauchten, lag ich ins Bett und schlief ein. Ich wachte dann auf, weil ich aufs Klo musste. Mein Zimmer war voller Rauch. Ich ging in die Küche und – das Wasser, die Kartoffeln, es war alles verschwunden, die Pfanne war schwarz und in der ganzen Wohnung war Rauch. Die Kartoffeln waren nicht mehr da! Ganz weg!

 

Schulhausroman Basel, Klasse « Küchenangestellte 3A » (Lehrer: Hans Lüthi), Allgemeine Gewerbeschule Basel, mit Daniela Dill